Klassenfahrt nach Málaga
Überschwemmung statt Sonnenschein
Die Oberstufe unserer zweijährigen Höheren Berufsfachschule war in der vergangenen Woche in Málaga auf Klassenfahrt. Am Dienstag besuchten sie zunächst eine Ölmühle, an der Bio-Olivenöl hergestellt wurde. Anschließend ging es für die Schüler weiter zu einer Zitrusfarm. Abwechslungsreich wurden ihnen dort verschiedene Zitrusfrüchte gezeigt, etwas zur Anzucht und Ernte erklärt und alle Früchte frisch vom Baum geerntet zur Verkostung angeboten. Schnell wurde allen klar, dass die Früchte deutlich süßer und saftiger waren als heimische Früchte aus dem Supermarkt. Nach diesem guten und erfahrungsreichen ersten Tag kam dann die Schocknachricht am späten Abend: aufgrund von Unwetterwarnung fiel der Ausflug zur Alhambra am nächsten Tag aus. „Das war schon ein komisches Gefühl, als unsere Handys alle am Abend Alarm schlugen“, so ein Schüler. „Das kennen wir sonst nur von den Warntagen in Deutschland.“ Die Regierung hatte die Bevölkerung vor Überschwemmungen gewarnt und Evakuierungen eingeleitet. Jedoch war erst am folgenden Morgen klar, dass auch alle Supermärkte und Restaurants geschlossen blieben. Niemand hatte eine Chance, sich darauf vorzubereiten. Das Hostel war nur mit Frühstück gebucht.
Viele Videos und Bilder von Überschwemmungen und Zerstörungen erreichten die Gruppe. „Kaum vorstellbar, dass es wenige Meter entfernt so aussieht, denn am Hostel selbst verläuft alles behütet“, so die Schüler. Am Nachmittag ereilte die Gruppe dann die nächste schlechte Nachricht, dass auch der Ausflug am Donnerstag nach Sevilla ausfallen musste. Glücklicherweise ermöglichte ein Italiener neben dem Hostel der Gruppe ein Abendessen, so dass die bis dahin hungrigen Schüler zumindest eine warme Mahlzeit erhielten. Aufgrund des Unwetters war der öffentliche Nahverkehr am Donnerstag noch eingeschränkt, also unternahm die Gruppe zu Fuß eine Stadtrallye durch die Altstadt Málagas. Bei sonnigen 20 Grad war der Frust vom Vortag fast vergessen und die Gruppe hatte die Gelegenheit, Málaga auch von einer anderen Seite kennenzulernen.
Vor der Abreise am Freitagabend hatten die Schülerinnen und Schüler noch etwas Freizeit, die von einigen für einen Besuch im Picasso-Museum genutzt wurde.
Es bleibt die Erinnerung an eine etwas andere Klassenfahrt, bei der trotzdem alle viel Spaß hatten.